Die Ausbildung zum Privatflugzeugführer unterteilt sich immer in zwei Teile. Im Theorieunterricht wird den angehenden Piloten der theoretische Unterbau vermittelt, der die Basis für den praktischen Flugunterricht bildet. Der Theorieunterricht wird das ganze Jahr über angeboten. In den Fächern Luftrecht und Flugsicherheit, Menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie, Funkverkehr, Aerodynamik, Betriebliche Verfahren, Flugplanung und Flugleistungen, Allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse und Navigation wird das Wissen vermittelt, welches Piloten in ihrem Fliegerleben benötigen. Im Anschluß an den Theorieunterricht wird eine theoretische Prüfung bei der Bezirksregierung in Münster abgelegt.

lsv_flugschule02Die praktische Ausbildung kann man in drei Abschnitte einteilen. Zunächst wird der Flugschüler die grundlegenden Bewegungsformen eines Flugzeuges und Verhaltensweisen als Pilot mit einem Fluglehrer erarbeiten. Dabei kommt es zunächst darauf an, das Flugzeug, seine Systeme und seine Bewegung in der dritten Dimension kennenzulernen, wozu natürlich auch ein sicherer Start und insbesondere eine sichere Landung gehören. Der Schüler lernt, sich in den Verkehrsfluss in der Luft einzuordnen, und sich in der Umgebung des Flugplatzes zurechtzufinden. Auch der Umgang mit Luftnotfällen und Grundlagen der Navigation werden im ersten Ausbildungsabschnitt erlernt. Dieser Abschnitt ist im Motorflug wie auch im Segelflug quasi identisch.

lsv_flugschule07Nun ist der Flugschüler soweit, daß er unter Aufsicht eines Fluglehrers zum ersten Mal ein Flugzeug komplett alleine durch die Luft steuern darf. Anders als beim Auto, ist das eigenverantwortliche Führen des Luftfahrzeugs integraler Bestandteil der Ausbildung. In dem nun begonnenen zweiten Ausbildungsabschnitt unternimmt der Schüler viele Alleinflüge, um ohne Fluglehrer die Flugfertigkeiten zu festigen. Zusätzlich werden weitere Feinheiten der Navigation in einem Flugzeug gelehrt, indem der Flugschüler mit dem Fluglehrer erste Überlandflüge absolviert. Im Segelflug lernt der Flugschüler das Kreisen in der Thermik und das präzise Landen des Segelflugzeuges.  Alleinflüge an fremden Flugplätzen bereiten den Schüler darauf vor, sich in ungewohnten Verkehrssituationen zurechtzufinden und bereiten schon auf den dritten Ausbildungsabschnitt vor, der mit dem ersten Überlandalleinflug eingeleitet wird. Zunächst fliegt dabei der Motorflugschüler eine im Vorfeld geplante Strecke ab, die dann mit einer Landung zurück in Rheine-Eschendorf endet. Weitere Alleinflüge führen den Schüler dann zu ihm bekannte Flugplätze in der näheren Umgebung, bevor die Prüfungsphase mit einem großen Navigationsflug zu zwei fremden Flugplätzen eingeleitet wird. Im Segelflug werden die ersten längeren Thermikflüge unternommen und auch hier fliegt der Schüler kleinere Überlandflüge, die aber schon über den Gleitbereich des Flugplatzes hinausgehen. Der Höhepunkt der Segelflugschulung ist dann der 50 km Alleinflug, dem sich dann die Prüfung anschließt. lsv_flugschule

Nach der bestandenen Prüfung wird der nun frisch gebackene Pilot keineswegs von der Flugschule und dem Verein alleine gelassen. Die Fluglehrer stehen den Vereinspiloten jederzeit mit Rat zur Seite, Widerholen gerne noch einmal Übungen oder bereiten auf neue Herausforderungen vor, wie zum Beispiel der ersten Landung auf dem kurzen Flugplatz in Helgoland oder dem ersten Flug ins Europäische Ausland. Im Segelflug werden die frisch gebackenen Scheininhaber beispielsweise auf den Strecken- und Wettbewerbssegelflug vorbereitet, oder können mit dem vereinseigenen Doppelsitzer auch im Segelkunstflug Erfüllung finden.

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Text: Malte Höltken